Gesellschaftliche Teilhabe und Aushandlungsprozesse von Menschen abseits der Heteronormativität
Eine Arbeit von Marika Lehmann
Einleitung
In der Öffentlichkeit stehen, bewegen, teilnehmen, kommunizieren, aushandeln, reflektieren. Was bedeutet es eigentlich, für Individuen in der Öffentlichkeit zu stehen und an der Gesellschaft teilzunehmen?
Menschen bewegen sich in der Welt und sind immerzu in soziale Prozesse eingebunden, sie stehen in Kommunikation mit ihrer Außenwelt. Wir nehmen an sozialen Situationen teil, einige sind räumlich und zeitlich begrenzt, andere an bestimmte Interaktionen gebunden. Diese wirken auf uns ein, strukturieren, denn sie geben soziale Normen und Werte vor und begleiten uns in unserem Alltag. Wir kommunizieren direkt, verbal, aber auch nonverbal und ohne bestimmte Intentionen. 1
Wir befinden uns also in einem ständigen Austausch von Informationen. Doch was bedeutet es nun, über seinen Körper zu kommunizieren, welche Rolle spielen dabei die Akteur:innen selbst, die Körperlichkeit und damit verbundenen Prozesse?
Der Körper, der sich in der Gesellschaft bewegt, rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Körperlichkeit beinhaltet Geschlechtlichkeit und Sexualität. Es handelt dabei nicht mehr von banalen biologischen Nebensächlichkeiten. Sie werden zum Teil unserer Kommunikation mit der Öffentlichkeit, denn sie werden wahrgenommen, inszeniert, korrigiert, präsentiert und in einen größeren Zusammenhang gesetzt. Insbesondere unter Berücksichtigung von sozialen Normen, die unsere Gesellschaft prägen und gesellschaftliche Teilhabe bestimmen, rücken moralische und institutionelle Normierungen in den Fokus der Öffentlichkeit.
Von ungewollter Aufmerksamkeit, Blicken und Bemerkungen werden vermeintlich private Aspekte von Menschen in Interaktionen gesetzt und Teil sozialer Prozesse. Geschlechtlichkeit und Sexualität verlassen die Sphären des Privaten und sind eingebunden in gesellschaftliche Machtstrukturen, die über Stigmatisierung und den Verweis auf die abweichende Norm reproduziert werden.3 Judith Butler beschreibt mit dem Begriff der Performativität, inwiefern Geschlecht und Sexualität sich in sozialen Interaktionen und Prozessen konstituieren und daher in gesellschaftliche Diskurse einbezogen werden.4 Wie diese Prozesse erfolgen und auf die einzelnen Akteur:innen, die sich abseits der Norm bewegen, einwirken und ausgehandelt werden, möchte ich mit meiner Forschung genauer untersuchen und über Interviews und gemeinsame Beobachtungen analysieren. Die Akteur:innen, dessen Körper und Sexualität ungefragt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, möchte ich in den Fokus nehmen und aus einer weniger fremdbestimmten, als selbstbestimmten Perspektive beleuchten.
Forschungshintergrund
In ersten Gesprächen mit meinen Forschungspartner:innen wird bereits deutlich, dass gesellschaftliche Normvorstellungen auf soziale Situationen Einfluss nehmen. Dabei steht vor allem die Heteronormativität im Fokus, die bestimmte Anforderungen an das Verhalten und Aussehen von weiblich oder männlich gelesenen Menschen setzt. Dies kommt vor allem in Ausdruck an Orten, in denen differenzierte Lebensweisen und Persönlichkeiten noch weniger präsent sind und hegemoniale Männlichkeit die „unsichtbaren Verhaltensregeln“ dominiert. Trotz zunehmender Sichtbarkeit und Thematisierung von queeren Lebensstilen und Diskriminierungserfahrungen sind heteronormative Strukturen und der Geschlechterdualismus (Kultur der Zweigeschlechtlichkeit) mit all seinen Rollenerwartungen und Normvorstellungen stark in der Gesellschaft verankert. Die sozialen Normierungen beeinflussen die Interaktionen der Individuen und somit auch ihr Image, also das selbstkonstruierte öffentliche Bild einer Person.5 Das Engagement6, welches sich in sozialen Situationen zeigt, ist nicht immer eindeutig erkennbar und die Anpassung an die sozialen Regeln zeigt sich oft auch einfach in dem Zurückhalten der eigenen Person. Entspricht das persönliche Ich nicht den gesellschaftlichen Anforderungen, wird die Imagepflege zur Überlebensstrategie. Anpassung kann zwar den gewünschten Effekt in der Öffentlichkeit hervorrufen, führt jedoch zur Diskrepanz zwischen dem persönlichen und sozialem Ich.
Anmerkung zur Forschung Die erhobenen Daten erfolgen aus einer Reihe von narrativen Interviews mit verschiedenen Individuen, die sich selber auf dem queeren Spektrum verordnen. Die dargestellten Inhalte sind intime, subjektive Erfahrungen der Personen und schildern ihren Umgang mit ihrem Geschlecht und/ oder Sexualität im Kontext der Öffentlichkeit. Der Fokus meiner Forschung liegt daher (akteurszentriert) auf den subjektiven Erfahrungen der einzelnen Personen und stellt nicht den Anspruch, queere Lebenswelten zu generalisieren, sondern individuelle Lebenssituationen zu beleuchten und auf übergreifende gesellschaftliche Machtstrukturen in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.
Naturalisierung von Geschlecht
Geschlecht gilt in der modernen Gesellschaft als eine zentrale Strukturkategorie für soziale Ordnungsprinzipien und als Indikator gesellschaftlicher Ungleichheit. Das bedeutetet, mit der Zuweisung eines Geschlechts wird dem Individuum auch die Rolle in der Gesellschaft zugewiesen. Mit dieser und weiteren Kategorien wie zum Beispiel dem Alter, wird eine Naturalisierung von Gesellschaft erzeugt, die die gesellschaftliche Ordnung als etwas Natürliches deklariert.7 Die Zuweisung eines Geschlechts ist nicht unerheblich, denn sie definiert nicht nur die gesellschaftliche Position eines Menschen, sondern trägt auch zur Identitätsbildung bei.
♀♂⚧
Feministische Debatten zeigen jedoch, dass die Kategorie Geschlecht weitaus differenzierter betrachtet werden, muss und eine geschlechtliche Identität mit Charakter- und Rollenzuschreibungen keine gegebenen Konstante ist. Attribute, die den biologischen Geschlechtern zugeschrieben werden unterliegen sozialen Prozessen und sind gesellschaftliche Konstrukte, die über Doing-Gender reproduziert werden. Gesellschaftliche Normen die aus der Naturalisierung von Geschlecht und der Kultur der Zweigeschlechtlichkeit entstehen, wie geschlechtertypisches Verhalten und Heterosexualität, werden im wissenschaftlichen Kontext auch als „Heteronormativität“ bezeichnet. Mit dieser gehen Macht-, Ungleichheits- und Herrschaftsverhältnisse einher, die über soziale Zwänge verfestigt werden und Gewaltverhältnisse rechtfertigen können.8
Judith Butler beschreibt die Regulierung der Geschlechterordnung als ein normatives Ideal von Identität, das Einheitlichkeit fordere. Das biologische Geschlecht sowie die Geschlechterrollen und auch sexuelle Praktiken sollen sich den zwei komplementären Gruppen zuweisen und reproduzieren damit das System der heterosexuellen Zweigeschlechtlichkeit. Abweichende Rollen, Geschlechter und Praktiken besäßen eine „Uneinheitlichkeit“, die nicht dem Identitätsideal entspreche. Butler führt dabei den Begriff der „Intelligibilität“, also des Erkennens ein. Über die Ablehnung von allen Formen der Uneinheitlichkeit erhalte sich die heterosexuelle Zweigeschlechterordnung selbst, denn sie erkenne nur „intelligible Geschlechter“ und deren Rollen an und unterstützte dabei die Naturalisierung von Geschlecht.9
Machtstrukturen des Sozialraums
Unser Körper begleitet uns jeden Tag in der Öffentlichkeit und betritt soziale Räume. Diese bilden sich nicht nur in Interaktionen, sondern können auch schon außerhalb dieser, Einfluss auf die Individuen nehmen. Goffman beschreibt Räume als situierte Strukturelemente, in denen Interaktionen stattfinden können und die von außen strukturierend einwirken.10 Um den Einfluss des Raumes zu verdeutlichen, lohnt es sich, die Perspektive von Martina Löw, die zu Raumsoziologie forscht ein wenig genauer anzuschauen. Nach Löw wird die Entstehung eines Raums als ein soziales Phänomen aus gesellschaftlichen Entwicklungen verstanden. Der Raum wird als Synthese von anderen Menschen, sozialen Gütern und Orten durch Wahrnehmungen und Erinnerungen, aber auch durch das Platzieren der Güter und Menschen in Relation zu anderen Gütern und Menschen konstituiert. Ein Raum sei daher kein einfacher Hintergrund, sondern Teil des Handlungskontexts.11 Räume so Löw, werden zwar im Handeln geschaffen aber gleichzeitig steuern räumliche Strukturen eingelagert in Institutionen auch das Handeln selbst.
„Räumliche Strukturen sind wie zeitliche Strukturen auch Formen gesellschaftlicher Strukturen, die gemeinsam die gesellschaftliche Struktur bilden. Handeln und Strukturen sind von den Strukturprinzipen Geschlecht und Klasse durchzogen.“
Martina Löw 12
Im Gegensatz zu den räumlichen Strukturen stehen also die Strukturprinzipien wie Geschlecht, die im Körper eingeschrieben und habitualisiert sind. Diese durchdringen alle Strukturen und Handlungen. Räumliche Strukturen seien demnach von den „Prinzipien der Klassengesellschaft und der hierarchisch organisierten Zweigeschlechtlichkeit“ durchzogen. Ergänzend dazu erklärt Löw, dass die Konstitution von Räumen sich nicht im alleinigen Handeln vollzieht, sondern in Aushandlungsprozessen mit anderen Handelnden stattfindet und daher das Aushandeln von Machtverhältnissen ein immanentes Moment des Prozesses sei. Schlussfolgernd erläutert Löw, dass über die relationale (An)Ordnung von sozialen Gütern und Menschen, Verteilungsprinzipien, Einschlüsse und Ausgrenzung organisiert werden.13
Im Spiegel der Öffentlichkeit
Als ich meine Interviewpartner:innen dazu befragte, ob sie Geschlechtlichkeit und Sexualität aktiv in der Öffentlichkeit wahrnehmen, antworteten grundsätzlich alle mit ja. Es sei zwar nicht zwingend, das Erste, was auffällt und hinge auch mit den einzelnen Personen zusammen, doch deutlich sei auf jeden Fall eins, ob unterschwellig oder präsent, Sexualität und Geschlechtlichkeit schwingt in allen alltäglichen Situationen mit. Nach Butlers Auffassung wird der Geschlechtskörper auch nicht nur „interpretiert“, sondern über Wiederholungen der Norm auch „produziert“.14 Der Umgang mit der eigenen Sexualität ist so individuell wie der Mensch selbst. Einige entscheiden sich dafür, Geschlecht und Sexualität grundsätzlich als etwas Privates zu behandeln und andere sie bewusst nach Außen zu tragen. Es gibt jedoch Situationen, so berichtet mir ein Interviewpartner, wird einem diese Entscheidung genommen. Sowas kann passieren, wenn das Umfeld, die Öffentlichkeit, selbst entscheidet wie sie einen sehen (möchten).
Wie geht man vor in so einer Situation, vor allem wenn ein Image in diesem Kontext noch gar nicht vorhanden ist? Über das Verhalten von dem Gegenüber, also den Interaktionspartner:innen wird dem Individuum ein Reaktion auf bestimmte Verhaltensmuster oder Attribute vermittelt. Die Reaktion, die quasi als ein Feedback fungiert, führt letztlich dazu, dass ein Image konstruiert wird. Im Fall meines Interviewpartners fiel dieser mit seiner Person auf, da sie von den typischen gesellschaftlichen Vorstellungen von Männlichkeit abwich. Der Verweis darauf und eine ungewollte Thematisierung der eigenen Person führen unteranderem zu der Konstruktion des Images, denn zwangsläufig musste mein Interviewpartner sich damit auseinandersetzen, wie er wahrgenommen wird und wie er wahrgenommen werden möchte.
Eine Anpassung an gesellschaftliche Normen beschreibt S. als eher indirekt in Form von Zurückhalten und Unterdrücken bestimmter Verhaltensweisen, die als stigmatisierend betrachtet werden könnten. Dazu gehöre auch ein gewisses „still sein“ um keine zusätzliche Aufmerksamkeit zu erregen.16 Nach Goffman fiele diese Form von Imagepflege unter den „Vermeidungsprozess“.17 Vermieden werden in dem Fall nicht die Interaktionspartner:innen selbst, da dies nicht immer möglich ist, sondern die eigenen Verhaltensweisen, die das Image bedrohen könnten und Situationen schaffen, in denen eine Stigmatisierung stattfinden könnte. Mein Interviewpartner beschreibt sich selbst als eine Person, die nicht gerne im Mittelpunkt steht und keinen gewissen Grad an Aufmerksamkeit benötigt oder herbeiruft, jedoch diese ihm zuteil kommt, allein aufgrund der Tatsache, dass er existiere. Diese ungewollte Aufmerksamkeit fand in seiner Vergangenheit zum Teil weniger statt, wahrscheinlich, weil er sich einem „heteroliken“ Bild angepasst habe, so vermutet S. Das sei nicht immer ein bewusster Prozess gewesen, sondern stamme auch aus der Tatsache, dass der Mensch ein soziales Wesen sei und er sich seinem Umfeld angepasst habe.18 Dieses Phänomen zeigt, dass die gewählte Form von Imagepflege zu einem gewissen Grad wirkt und ihren Zweck erfüllt. Das Image hilft uns, sich positiv und möglichst vorteilhaft in der Gesellschaft zu bewegen und orientiert sich dabei auch an dem Umfeld, demnach auch an gesellschaftlichen Normen und Idealbildern.19
In diesem Kontext möchte ich genauer auf den Begriff „hegemoniale Männlichkeit“ eingehen. Dieser stammt von der Männerforscherin Raewyn Connell, die vier Grundmuster (Hegemonie, Unterordnung, Komplizenschaft und Marginalisierung) in dem Umgang von Männern miteinander beschreibt. Es handelt dabei von Ein- und Ausschlusskriterien über Dominanz und Marginalisierung.20 Diskriminierung erfahren dabei unteranderem homosexuelle Männer, da sie nicht dem klassischen gesellschaftlichen Männlichkeitsideal entsprechen, jedoch bezieht sich der Begriff auch auf andere Strukturprinzipien oder Attribute, die stigmatisiert werden. Ein Interviewpartner erzählte mir, dass er ab und zu gerne mit seinem Partner beim Spazieren Händchen hält, es jedoch Momente gibt, wenn einem beispielsweise eine zwielichtige Person entgegenkommt, dass er die Hand loslässt und danach erst wieder hält.21 Das hat in dem Fall weniger mit eigenen Image an sich zu tun, sondern in erster Linie mit Sicherheit. Um Situationen der Diskriminierung, die potenziell in Gewalt übergehen können, zu entgehen, werden die eigenen Verhaltensweisen reguliert, obgleich diese niemanden schaden. Die Imagepflege als Überlebensstrategie, um Diskriminierung, Marginalisierung und eventueller körperlicher Gewalt zu entgehen. Die Erfahrungswerte zeigen, dass sich Personen in bestimmten Situationen aber auch losgelöst von diesen ständig in einem Prozess von Selbstregulierung und Anpassung an die herrschende Konventionen befinden.
„Das fällt mir wahrscheinlich auf, weil ich das sehr lange selber gemacht habe. Das ist so die klassische Überlebensstrategie würde ich mal meinen, die man aber irgendwann mal ausblendet, dass es ne Überlebensstrategie ist, man ist dann irgendwann so drin, dass man nicht mehr weiß, wer bin ich jetzt eigentlich noch?“
Auszug aus dem Interview mit S.22
Prozesse der Stigmatisierung
Um in unserer Gesellschaft zu funktionieren, lernen wir in unserer Sozialisation relativ früh, wie wir uns zu verhalten haben, welche Normvorstellungen in unserer Gesellschaft herrschen und wie wir uns an diese zu halten haben. Wir orientieren uns dabei an unserem Umfeld, den Eltern, Freunden und auch Symbolen in der Öffentlichkeit und medialen Darstellungen. Der Psychologe Albert Bandura geht in seinen sozialkognitiven Theorien davon aus, dass das Umfeld, also die Öffentlichkeit, insbesondere die Eltern, den Kindern in der Entwicklung Reize zu Verfügung stellen. Diese lassen die Kinder, die Welt als „vergeschlechtlichte Realität“ wahrnehmen und prägen das Verhalten, bevor überhaupt eine Identifizierung mit einem Geschlecht stattfindet.23
Heteronormative Muster und kulturelle Normen, die sich durch das gesellschaftliche Leben ziehen, prägen unseren Umgang mit Geschlecht und Sexualität und wirken unausweichlich auf uns ein.24 Diese beeinflussen nicht nur die Entwicklung des Kindes negativ, da dieses sich nicht frei entfalten kann, sondern führen auch zu gesellschaftlichen Ungleichheiten und Machtverhältnissen innerhalb von Räumen. Daher erfordert die Auseinandersetzung mit Heteronormativität gesellschaftliches Umdenken. In den Interviews zeigt sich, dass vor allem die Reaktion der Außenwelt problematisch ist. Ein Interviewpartner berichtet mir von Situationen in seiner Schulzeit, in denen er negative körperliche Erfahrungen machen musste, die ihn lange Zeit nicht losgelassen haben.25 Die Erfahrungen, die meine Interviewpartner:innen beschreiben, gehen weitaus über das Image und die Imagepflege hinaus und können eher mit Goffmans Theorie des Stigmas beschrieben werden. Stigma sind Attribute, die eine diskreditierende Wirkung hervorrufen.26 Das Stigma wirkt von außen und beeinträchtigt die soziale Identität. Prozesse des Doing-Gender und die Heteronormativität fördern die Stigmatisierung, da sie differenzierte Lebensweisen, Sexualitäten und nicht binäre Geschlechtsidentitäten ablehnen.
Der Umgang mit Stigmas, oder auch Stigmamanagement, ist weitaus komplexer als die Imagepflege. Das stigmatisierte Individuum, so Goffman, verspürt Unsicherheit dem gegenüber, wie die Gesellschaft es identifiziert oder aufnimmt.27 Das zeigt sich beispielsweise in einer Situation, die mir im Interview geschildert wurde. Mein Interviewpartner G. erzählte mir von einer Situation mit seinen Kumpels vor einigen Jahren. Diese wussten zu dem Zeitpunkt nichts über seine sexuelle Orientierung und G. hatte an dem Tag im Hinterkopf noch mit ihnen darüber zu reden und ihnen davon zu erzählen. Im Laufe der Unterhaltungen kam das Thema Homosexualität auf und seine Kumpels trafen Aussagen, die eher Toleranz als Akzeptanz widerspiegelten, etwa wie „Hauptsache die lassen mich in Ruhe und dann ist auch gut.“28 Nach dem Gespräch hatte G. entschieden, dass es wohl nicht der richtige Zeitpunkt wäre, darüber zu sprechen und seine Sexualität zu offenbaren.29
„Diese Unsicherheit entsteht nicht nur dadurch, dass das stigmatisierte Individuum nicht weiß, in welche von verschiedenen Kategorien es plaziert wird, sondern auch dadurch, dass es, wenn die Plazierung günstig ist, genau weiß, dass die anderen es innerlich nach seinem Stigma definieren […] So entsteht in dem Stigmatisierten das Gefühl, nicht zu wissen, was die anderen Anwesenden »wirklich« über ihn denken.“
Erving Goffman30
Der gleiche Interviewpartner schilderte mir zu Beginn unserer Interviews auch, dass seine Sexualität natürlich etwas Elementares sei, aber auch eben nicht alles und dass er sich nicht über diese eine Sache definieren möchte. Das Problem an Stigmas ist, dass diese andere Attribute der Person überschatten können und unterschiedet sich damit vom Image. Goffman unterscheidet dabei jedoch vom „Diskreditierbaren“ und „Diskreditierten“.31 Das Erste bezieht sich auf Situationen, in denen das Stigma nicht sofort erkannt wird und von Außenstehenden nicht registriert wird, während das zweite beschreibt, dass Andere bereits über das Stigma Bescheid wissen und dieses bemerken. Mit der Entscheidung, seine Sexualität nicht preiszugeben, wird auch das Stigma nicht bekanntgemacht. Dies erzeuge jedoch Spannungen in sozialen Kontakten, da die Person abwägen muss, ob sie ihre persönliche Identität mit der sozialen übereinstimmen möchte oder diese voneinander trennt. Über die soziale Identität können Stigma beobachtet werden, während die persönliche Identität die Kontrolle über die Informationen besitzt und Management betreiben kann. Letztlich besteht nach Goffman jedoch auch eine „Ich-Identität“, welches die persönlichen Empfindungen über das Stigma und das Management besitzt.32
Identität und Gesellschaft
Als Individuum, welches von großen Teilen der Gesellschaft stigmatisiert wird und nicht in das heteronormative Muster passt, muss zwangsläufig gelernt werden, wie man sich in der Gesellschaft positionieren möchte und wie Stigma-Management funktioniert, um über die soziale Identität letztlich auch die persönliche und Ich-Identität zu schützen, denn die Diskrepanz zwischen der persönlichen und sozialen Identität führe zu Ambivalenzen bei dem Individuum.33 Goffman schildert, dass dafür „Techniken der Informationskontrolle“ genutzt werden können. Das Individuum kann zum Beispiel entscheiden, mit Teilen der Gesellschaft das Stigma zu thematisieren, es Anderen zu verschweigen oder das Stigma offen zu tragen und es gänzlich zu enthüllen. 34 Der Umgang mit Stigma ist sehr individuell und persönlich und hängt mit den Erfahrungen der Person zusammen. Da Stigmas von Außen wirken, ist es jedoch die Aufgabe der Gesellschaft, diese zu reflektieren und umzudenken. Die Schriftstellerin und feministische Theoretikerin Monique Witting formulierte dazu treffend:
„Ein materialistischer feministischer Ansatz zeigt, dass was wir für den Ursprung der Unterdrückung halten, tatsächlich nur die vom Unterdrücker aufgezwungene Markierung ist.“
Monique Witting 35
Mein Interviewpartner S. hat mir viele seiner Erfahrungen mit Stigmatisierung und Diskriminierung geschildert, über die er sehr offen und reflektiert sprechen kann. Er hat für sich einen Umgang mit den diskriminierenden Teilen der Gesellschaft gefunden. Dies sei jedoch ein langer Prozess gewesen, der viel mit dem Heranwachsen und der Selbstfindung zu tun habe. So berichtet er mir zum Beispiel, dass er der Meinung sei, das Gespräch wäre vor fünf Jahren ganz anders verlaufen. Noch heute macht S. teilweise unangenehme Erfahrungen, die ihn an eine Zeit erinnern, in der es für ihn noch schwieriger war. S. erzählt mir, dass er sich in öffentlichen Verkehrsmittel tendenziell unwohl fühle, vor allem wenn er zum Beispiel auf eine Party fährt und sich „aufgestylt“ hat. Eine Person, die rollenuntypisch gekleidet isr fällt eher auf. In solchen Situationen würde S. lieber das Taxi nehmen. Es seien zudem vorwiegend Orte, in denen ein bestimmter Typus Mensch unterwegs sei und alternative Lebensstile unterrepräsentiert seien. Ob nun ein bestimmtes Viertel, Stadt oder Ortschaft, im Vordergrund stehen die Moralvorstellungen und Werte, die von dem Großteil der Anwesenden vertreten werden. Körperliche Erfahrungen habe S. lange nicht mehr gemacht, die Stigmatisierung äußere sich subtiler, zum Beispiel über nonverbale Kommunikation. Oftmals seien es Blicke oder Starren, das sich jedoch klar unterscheiden lässt, von einem naiven, fragenden Blick eines Kindes. Es handele eher von verurteilendem Starren, bei dem man am Liebsten den Nacken einziehen würde, so S.36
Mit dieser Art von Stigmatisierung habe er sich abgefunden, beschreibt es jedoch als eine Resignation und nicht Akzeptanz. Es sei ihm egal geworden, was sein Gegenüber heute von ihm halte und er traue sich wieder Dinge zu tun, die er gerne gemacht hat, wie sich zum Beispiel einen Fingernagel lackieren, da es ihn an eine Zeit erinnere, als er Formation getanzt hat. S. spricht sehr selbstsicher und entschlossen, das strahlt er auch aus. Diese Selbstsicherheit empfindet er auch als Grund für die Abnahme der Stigmatisierung. Er würde keine Angriffsfläche mehr bieten, da er in seiner Auffassungsgabe nicht mehr schwach wirke. Um dahin zu gelangen, sei er einen langen Prozess durchlaufen. Die unangenehmen Erfahrungen aus seiner Schulzeit haben ihn lange Zeit „getriggert“ und waren ihm dann irgendwann genug. S. hat seine Identität gefestigt und weiß sich zu positionieren. Ob er eine gesellschaftliche Veränderung wahrgenommen hat, sei schwierig zu sagen, da er in erster Linie einen eigenen Umgang mit dem Stigma gefunden hat und den Wert der eigenen Community zu schätzen weiß. Die Ehe für alle habe sicherlich etwas verändert, sei für ihn jedoch eher symbolisch und Gleichberechtigung ohnehin ein Problem in unserer Gesellschaft. Was ihm jedoch positiv aufgefallen ist, sei eine „respektvolle Ignoranz“, die ihm vor allem hier in Hamburg begegnete. Es mag für einige distanziert oder kühl wirken, er empfinde die Menschen hier jedoch als respektvoll, da er zumeist Erfahrungen mit Desinteresse machte und keine ungewollte Aufmerksamkeit oder den ständigen Verweis auf sich selbst erfuhr.37 Goffman beschreibt, dass wir im Umgang mit anderen Menschen „protektive“ und „defensive“ Orientierungen besitzen, um das eigene Image und das Image der anderen Menschen zu wahren. Eine respektvolle Ignoranz könnte man demnach als eine defensive Praktik beschreiben, um das Image Anderer nicht zu beschädigen, indem gesellschaftlich stigmatisierten Attributen von Außen keine Beachtung mehr geschenkt wird und ihnen somit die stigmatisierende Macht entrissen wird.38
Safe Spaces und Sichtbarkeit
Goffman beschreibt, dass eine beschädigte soziale Identität dazu führen kann, dass sich die Individuen von der Gesellschaft trennen, da diese sie nicht akzeptiere, jedoch schreibt er: „Es [Individuum] wird jedoch in den meisten Fällen finden, dass es teilnehmende Andere gibt, die bereit sind, sich seinen Standpunkt in der Welt zu eigen zu machen und mit ihm das Gefühl zu teilen, dass es trotz allen Anscheins und obwohl es selbst an sich zweifelt, menschlich und »essentiell« normal ist.“ Zu diesen gehören unteranderem Personen, die das Stigma teilen und ähnliche Erfahrungen erleben.39 S. beschreibt diese als seine Community.40 Wir haben uns in dem Interview nicht über einzelne Personen unterhalten, sondern über Räume, also Bezirke und Viertel wie zum Beispiel die Lange Reihe in St.Georg.
Die Straße ist in Hamburg dafür bekannt, dass dort viele „Gay-Bars“ sind und sie wird als queer und offen beschrieben. Ich wollte von meinen Interviewpartner:innen wissen, wie sie zu solchen Orten stehen und ob sie das Gefühl haben, dass sie sich dort nicht in heteronormativen Strukturen bewegen und dort andere Normvorstellungen herrschen? Dem wurde in allen Interviews grundsätzlich zugestimmt, jedoch sagt S., dass er dies nicht nur auf St.Georg übertragen würde. Verglichen mit Bezirken, in denen es grundsätzlich anstrengend ist, einfach entspannt zu existieren, gäbe es mehrere Viertel, die er als offen und tolerant beschreiben würde. Er erzählt mir zum Beispiel von einer Bar in der Schanze, die relativ unauffällig sei und mit den anderen Lokalen dort verschwimme. Es habe sich jedoch über den Besitzer als ein queerer Ort etabliert, ohne großartig darauf zu beharren. S. empfindet das als die entspannteste Art und Weise, die gar nicht großartig Aufmerksamkeit errege, jedoch trotzdem eine Art Teilöffentlichkeit41 sei. Gäbe es einen solchen Ort jedoch auf dem Land und nicht in der Stadt, so vermutet S., würde dieser auf einem Podest stehen und vermutlich anders empfunden werden. Solche Orte beschreibt S. jedoch langfristig gesehen als wichtig, damit differenzierte Lebensweisen jedermanns Bewusstsein erreichen. Idealerweise solle es zweierlei Orte geben, solche, die ein „safe space“ sind, für Menschen, die nicht gesehen werden wollen, oder es noch nicht ertragen, gesehen zu werden und solche, die ein Bewusstsein schaffen für diejenigen, die nach uns kommen.42
Ein weiterer Interviewpartner schildert mir ähnliches, findet es jedoch wichtig, dass diese Orte sich nicht zu sehr selbstverständigen, um eben nicht das zu werden, was sie bekämpfen. Allerdings seien solche Orte noch weit davon entfernt. Besonders die Orte, die sich mit Slogans wie „offen für alle“ betiteln, würde er gutheißen, da sie eben nicht exklusiv sind und die Gesellschaft nicht spalten. Man könne sich so mitten in der Gesellschaft bewegen und dennoch an einem „safe space“ sein. Nach seinem Verständnis sei das Bedürfnis nach solchen Orten ein Indiz dafür, dass es einen Missstand in der Gesellschaft gibt, ansonsten gäbe es keine Menschen, die einen solchen Raum bräuchten.43
Im Bezug auf Bewusstsein (schaffen) haben wir auch über symbolische Repräsentationen gesprochen, wie zum Beispiel „Pride“-Flaggen an Lokalen. Grundsätzlich sei symbolische Repräsentation erwünscht und positiv, jedoch wird diese in bestimmten Situationen auch kritisch reflektiert. Zwei Interviewpartner:innen erzählen mir, sie sehen Pride-Sticker an Läden kritisch, da sie den Eindruck haben, dass diese sie in eine Position zurückdrücken, aus der sie kommen. Anstatt queere Lebensstile zu normalisieren, würden solche Positionierungen die Gesellschaft teilen und seien nicht immer authentisch.44 Die Sparkasse wird als Beispiel genannt, da diese in St.Georg voll mit Pride-Fähnchen ausgestattet ist, in vielen anderen Viertel allerdings nicht. Wäre ein Sticker in jeder Filiale sei es viel aussagekräftiger. Ein anderer Interviewpartner hingegen begrüßt die Nutzung solcher Sticker generell und hat damit eine ausschließlich positive Verknüpfung. Dieser erzählt mir jedoch auch von einer Aktion der „Hochbahn“, in Genaueren der „HOCHBAHN-queer-Gruppe“ zur „Hamburger Pride“. Es handelte dabei von einem Bus der Hochbahn, welcher in einem pinken Design mit einem Regenbogen und dem Hashtag „#RideWithPride“ ausgestattet wurde, um Akzeptanz für unterschiedliche Lebensweisen und sexuelle Vielfalt zu fördern.45 Mein Interviewpartner steht dieser Aktion skeptisch gegenüber, da er es als fragwürdig empfindet wie viel Geld in dieses Projekt investiert wurde, während es gleichzeitig nur von einem einzigen Bus handelte, der lediglich durch bestimmte Bezirke fuhr. Er fühle sich von diesem Bus nicht repräsentiert, da die Farben stereotypisch seien und er sich mit diesen überhaupt nicht identifiziere.46
Die Meinungen über den Bus fielen sehr unterschiedlich aus, auf meinen Interviewpartner wirkte es jedoch wie eine Show und sei nicht authentisch. Seiner Meinung nach wäre es für die Repräsentierung queerer Lebensstile und die Sensibilisierung der Gesellschaft wesentlich vorteilhafter mit dem gleichen Geld an jeder Bushaltestelle der Hochbahn in Hamburg einen kleinen Sticker der Pride-Flagge zu kleben48 Die Personen die ich interviewt habe, sind grundsätzliche alle offen für Formen der Toleranz und befürworten diese, jedoch sollten die Diskriminierungserfahrungen Anderer nicht für eigene Zwecke instrumentalisiert werden. Sichtbarkeit zu schaffen sei sehr wichtig, um Skeptikern und zu zeigen, dass alle Individuen ein Teil der Gesellschaft sind und sich nicht verdrängen lassen und eben auch um den Zweifler eine Chance für das Umdenken zu ermöglichen, ihnen zu zeigen, dass wir da sind und auch bleiben.49
Fazit
Diese Arbeit erforscht die gesellschaftliche Teilhabe einzelner Individuen, dessen Lebenswelt nicht den Normvorstellungen des Geschlechterdualismus entspricht und soll veranschaulichen, wie die Aushandlungsprozesse der Personen ablaufen und wie ihre Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konventionen und Machtstrukturen erfolgt. In Fokus dieser Forschung gerät die Heteronormativität, die die gesellschaftliche Ordnung naturalisieren soll und jegliche Abweichungen pathologisiert und dazu führt, dass Personengruppen stigmatisiert werden und soziale Ungleichheit reproduziert wird. Damit die Konstitution von Machtstrukturen und die Aushandlungsprozesse der Individuen nachvollzogen werden können, wurden unteranderem Theorien von Erving Goffman genutzt, die erklären, wie gesellschaftliches Leben, also Kommunikation und soziale Prozesse funktionieren und welche Faktoren bei der Betrachtung dieser miteinbezogen werden müssen. Unteranderem habe ich mich außerdem mit der Konstitution von Geschlecht und Machtstrukturen innerhalb von Räumen beschäftigt, um Verknüpfungen zwischen diesen ausarbeiten zu können.
Die empirischen Daten stellen, wie vorab erwähnt, subjektive Erfahrungen und Erlebnisse dar, weisen jedoch eine Vielzahl an Parallelen auf, die auf strukturelle Machtformationen in der Gesellschaft verweisen. Die heteronormative Hegemonie wird durch Prozesse des Doing-Gender und Verweise auf Abweichung in Form von Stigmatisierung reproduziert und stabilisiert. Das Geschlecht, der Körper und damit verbundene Rollen und Normen wie geschlechtertypisches Verhalten, Aussehen und Sexualität werden über aktive und passive Kommunikationsformen zu einer Regulierung gezwungen. Es scheint ein gesellschaftlicher Konsens darüber zu herrschen, wie Menschen mit ihrem Körper umzugehen haben und diverse alternative Lebenswelten gelten noch immer als marginalisierte Minderheit. Dies äußert sich in sozialen Räumen, da dort die Aushandlungsprozesse der Akteur:innen stattfinden. Die Räume sind zum einem durch die gesellschaftliche Normvorstellungen geprägt und erschließen sich zum anderen über Akteur:innen und deren Aushandlungen immer wieder neu. Dabei bilden sich auch Teilöffentlichkeiten, in denen abweichende Normvorstellungen herrschen. Diese können über die Sichtbarkeit und Repräsentation wiederum gesamtgesellschaftlichen Einfluss erreichen. Kritisch reflektiert wird jedoch die Authentizität und Darstellung von Symbolen der Toleranz, da diese regressiv dazu führen können, dass Machtstrukturen erhalten werden und Stigma gebildet werden. Deutlich wird jedoch, dass Sichtbarkeit ein wichtiger Faktor in der Sensibilisierung ist, der dabei helfen kann, Machtstrukturen zu durchbrechen. Letztendlich erfordert es jedoch gesamtgesellschaftliches Umdenken in Form von Reflexion der eigenen Stereotypen in Bezug auf Körper und Privilegien bei der gesellschaftlichen Teilhabe.
Abschließend ist es wichtig zu erwähnen, dass sich diese Forschung mit queeren Lebensstilen beschäftigt und der Fokus dabei auf der Strukturkategorie Geschlecht und Sexualität lag. Machtstrukturen sind jedoch auch mit weiteren Attributen verflochten, die zu gesellschaftlicher Ungleichheit führen und beziehen sich nicht ausschließlich auf das Geschlecht und die Sexualität, sondern auch auf Alter, Nationalität, Ethnizität und sozialen Status. Eine intersektionale Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit ist in der Forschung aufgrund der Kapazität und empirischen Daten nicht erfolgt, jedoch ist es wichtig anzuerkennen, dass das Zusammenspiel verschiedener Strukturkategorien zu bestimmten Machtverhältnissen führt und kritisch reflektiert werden sollte.
- Vgl. Goffman, Erving: Verhalten in sozialen Situationen. Strukturen und Regeln der Interaktion im öffentlichen Raum, 1969, S.13-28.
- Goffman 1969, S. 24.
- Vgl. Goffman, Erving: Stigma: Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, 2003
- Vgl. Redecker, Eva: Performativität: Das Auftreten von Normen, in: Moebius, Stephan (Hrsg.): Zur Aktualität von Judith Butler: Einleitung in ihr Werk, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011, S. 55–74.
- Vgl. Goffman 2003, S. 44
- Als Engagement bezeichnet Goffman die Fähigkeit einer stattfindenden Aktivität seine gesammelte Aufmerksamkeit zu widmen. Diese ist jedoch nicht direkt auf ersten Blick sichtbar und kann von Außen nur bedingt wahrgenommen werden. Das effektivste Engagement ist also jenes, dass von einem selbst und auch von Außen aufgenommen wird. Vgl. Goffman 1969, S. 23-28.
- Vgl. Schildmann, Ulrike: Strukturkategorien Geschlecht, Alter, Behinderung, in: Hinz, Renate; Walthers, Renate (Hrsg.): Verschiedenheit als Diskurs, Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen, 2011, S. 109-118.
- Vgl. Engel, Antke: Bilder von Sexualität und Ökonomie: Queere kulturelle Politiken im Neoliberalismus: Studien zur visuellen Kultur, 1. Aufl., transcript Verlag, Bielefeld, 2009, S. 19.
- Vgl. Redecker 2011, S. 58-59
- Vgl. Zivilisierung
- Vgl. Löw, Martina: Raumsoziologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2001, S. 263-272
- Löw 2001, S. 272.
- ebd. S. 227-228.
- Vgl. Redecker 2011, S. 73
- Interview
- Vgl. Interview
- Goffman, Erving: Interaction Ritual, New York: Pantheon, 1982, S. 15
- Vgl. Interview
- Vgl. Goffman 1982, S. 13
- https://www.gwi-boell.de/de/2010/06/02/hegemoniale-männlichkeit
- Vgl. Interview
- Interview
- Vgl. Rohrmann, Tim: Gender im Kontext der Arbeit mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren, S. 8. Verfügbar unter: https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen//FT_Rohrmann_OV.pdf
- Vgl. Redecker 2011, S. 71
- Vgl. Interview
- Vgl. Goffman 2003, S 5.
- ebd. S. 11
- Interview G.
- Vgl. Interview
- Goffman 2003, S.11
- Vgl. Goffman 2003, S. 5
- ebd. S. 65
- ebd. 2003, S. 65
- ebd. S. 56-66
- Redecker 2011, S. 61
- Vgl. Interview
- Vgl. Interview
- Vgl. Goffman 1982, S. 14
- Goffman 2003, S. 14
- Vgl. Interview
- Wir definierten in dem Kontext Teilöffentlichkeit als Teil der Öffentlichkeit, in der jedoch andere Normen und Werte herrschen.
- Vgl. Interview
- Vgl. Interview
- Vgl. Interview
- https://www.hochbahn.de/hochbahn/hamburg/de/Home/Medien/Presse/Presseinformationen/ridewithpride_in_hamburg
- Vgl. Interview
- Interview
- Vgl. Interview
- Vgl. Interview